Geschichte

Wie die Aktion 6666 Menschen in Not hilft

Seit mehr als 40 Jahren sammelt die Fellbacher Zeitung immer vor Weihnachten Spenden für Bedürftige in Fellbach.

Unter den vielen Aktionen, die die Lokalredaktion der Fellbacher Zeitung das Jahr über für ihre Leser organisiert, ist die alljährliche Spendenaktion zu Weihnachten wohl die traditionsreichste. Der Name „Aktion 6666“ kommt aus einer Zeit, als es noch vierstellige Kontonummern gab.  Seit mehr als 40 Jahren steht jeweils kurz vor dem 1. Advent der Aufruf auf den Fellbach-Seiten, Menschen in Not und benachteiligten Kindern zu helfen. Mit wenigen Ausnahmen ging es immer um Fellbacher Bürger. Die sozialen Organisationen in der Stadt wissen, wo es dringend nötig ist, an Weihnachten einmal einen Lichtblick in den von Sparsamkeit und Verzicht geprägten Alltag zu bringen. Partner bei der „Aktion 6666“ sind seit langem die Arbeiterwohlfahrt (Awo), der Evangelische Verein Fellbach, der Krankenpflegeverein Schmiden-Oeffingen, die Caritas der katholischen Kirche und der Sozialdienst der Stadt Fellbach. „Ihre Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Spenden ohne Abstriche bei wirklich Bedürftigen ankommen“, versichern der ehemalige Redaktionsleiter Gerhard Brien und sein Nachfolger Sascha Schmierer.

Der Kreis der Empfänger konzentrierte sich in den vergangenen 10 Jahren auf Rentner mit sehr geringen Alterseinkünften, alleinerziehende Eltern, kinderreiche Familien und Schwerkranke mit Hilfebedarf im Alltag. Immer mal wieder sind auch Fellbacher dabei, die von einem besonderen Schicksalsschlag, beispielsweise einem schweren Unfall, getroffen wurden. Manchmal kann ein Rentner die Fahrten in eine Klinik nicht bezahlen, wo seine krebskranke Frau liegt. Hartz-IV-Empfänger haben Schwierigkeiten, für eine kaputte Waschmaschine Ersatz zu beschaffen. Alleinerziehende Mütter müssen ihrem Kind beibringen, dass es keine Weihnachtsgeschenke gibt. Überschuldete Familien, die von einem Elternteil im Stich gelassen wurden,  stehen vor dem Nichts. Eine Zuwendung von einigen hundert Euro zum Weihnachtsfest ist für diese Menschen, als würde ein Licht in der Finsternis angezündet, sagt Ulrich Wittke von der Awo. 

Damit die sozialen Organisationen unbürokratisch Menschen helfen können, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, füllen viele Leser, aber auch Banken und Unternehmen, jedes Jahr die Spendenkasse mit kleinen und großen Beträgen. Zu den zuverlässigsten Großspendern gehören die Kreissparkasse Waiblingen, die Volksbank Stuttgart und die Volksbank am Württemberg, in der die Fellbacher Bank aufgegangen ist. Alle drei Institute haben Spendenkonten für die Aktion eingerichtet. Verwaltungskosten entstehen nicht. Glücklicherweise hat die Geschäftsstelle der Awo zusammen mit dem Awo-Schuldnerberater Ulrich Wittke die Abwicklung der notwendigen Verwaltungsaufgaben wie auch die Ausstellung von Spendenbescheinigungen übernommen – unentgeltlich. Jeder gespendete Euro kommt daher an – ohne Abzug.

Besondere Freude erfüllt die Mitarbeiter der Fellbacher Zeitung, wenn sich Schüler, Vereine, Sportler, Musiker und andere Gruppen zu Aktivitäten zusammentun,  die Spaß machen und dabei dem guten Zweck dienen. Dabei kommen nicht selten vier- bis fünfstellige Summen zusammen. Zum Beispiel bei dem  traditionellen „kleinen Weihnachtskonzert“, das Ingo Sibert mit seinen Freunden auch in diesem Jahr kurz vor Heiligabend organisiert. Bei dem Benefizabend mit Musik und Tanz am 20. Dezember im Haus der Rosen der Gärtnerei Schwarzkopf spielen Bands ohne Honorar für das Publikum, eine große Zahl von Sponsoren unterstützen die Fete. Der Eintritt ist zwar frei, aber ein paar Scheine für Essen und Trinken und vor allem für die Spendenbüchse sollte man schon mitbringen. 


Gerhard Brien


2017

13.666 EURO


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